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Physische Sicherheitsmaßnahmen werden in der IT-Sicherheit häufig vernachlässigt. Während Unternehmen oder allgemein Organisationen sich darauf konzentrieren, ihre Systeme mit ausgefeilten technischen Sicherheitslösungen auszurüsten, rücken einfache Sicherheitsvorkehrungen wie das Sperren von Laptops und strenge Zutrittskontrollen für das Bürogebäude immer mehr in den Hintergrund.
Fehlende physische Präventionsmaßnahmen schaffen gefährliche Sicherheitslücken, die von Kriminellen ausgenutzt werden und verheerende Folgen haben können. Schaffen es die Täter beispielsweise, sich Zugang zum Rechenzentrum zu verschaffen, können sie die direkte physische Kontrolle über die Server und IT-Infrastruktur erlangen.
Welche physischen Sicherheitsmaßnahmen sollten Organisationen ergreifen, um ihre Systeme, Hardware und Daten zu schützen? Welche Rolle spielen die Mitarbeitenden bei der physischen Prävention von Cyber-Attacken? Dieser Artikel bietet einen Überblick.
In der IT-Sicherheit sind physische Sicherheitsmaßnahmen alle Vorkehrungen, die dem Schutz von Hardware, Servern, Programmen und Daten vor physischem Diebstahl, Sabotage, Vandalismus und sonstigen kriminellen Aktivitäten und Angriffen, für die eine tatsächliche physische Handlung notwendig ist, dienen.
Beispiele für konkrete Bedrohungen, die durch physische Sicherheitsmaßnahmen verhindert werden können, sind gestohlene Geräte, manipulierte Hardware und Schäden durch Feuer, Wasser und andere Umweltbedrohungen.
Die Wichtigkeit physischer Schutzmaßnahmen gegen unbefugten Zugriff auf Endgeräte, Server und mehr sollte nicht unterschätzt werden. Selbst die besten technischen Schutzmaßnahmen wie Intrusion Detection und Prevention Systeme (IDPS), ein modernes Antivirenprogramm und eine perfekt konfigurierte Firewall nützen nichts, wenn es Kriminellen gelingt, sich Zutritt zum Büro, Produktionsstätten oder zu den Serverräumen zu verschaffen und vor Ort Schaden anzurichten oder physische Datenträger zu stehlen.
Neben der organisatorischen und technischen Prävention von Cyber-Angriffen stellen physische Schutzmaßnahmen die dritte Säule eines umfassenden Cyber-Sicherheitskonzeptes dar. Nur wenn alle drei Komponenten (administrative, technische und physische Maßnahmen) vorhanden sind, können sich Unternehmen effektiv gegen Cyber-Attacken schützen und damit einhergehende finanzielle Verluste und Reputationsschäden verhindern
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Organisationen müssen sich an verschiedene rechtliche Rahmenbedingungen für Cyber-Sicherheit halten. Die gesetzlichen Anforderungen im Bereich IT-Sicherheit umfassen dabei nicht nur organisatorische und technische Schutzvorkehrungen, sondern in einigen Fällen auch physische Sicherheitsmaßnahmen, um Server, Daten und Geräte zu schützen.
So verlangt die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) von Organisationen, die personenbezogene Daten verarbeiten, nicht nur, dass sie angemessene technische und organisatorische Maßnahmen ergreifen, um diese Daten zu schützen, sondern eben auch explizite physische Sicherheitsmaßnahmen wie beispielsweise Zutrittskontrollen zu Serverräumen.
Unternehmen können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die physische Sicherheit ihrer Büros und Firmengebäude zu erhöhen. Hier ist ein Überblick der verschiedenen Präventionsmaßnahmen gegen Cyber-Risiken, die von einem physischen Zugriff auf Geräte, Server und sonstige Hardware ausgehen.
Zutrittskontrollen und -protokolle:
Der Zutritt zum Büro beziehungsweise zum Firmengebäude und zu Produktionsstätten sollte streng kontrolliert werden. Elektronische Zutrittskontrollen können durch Ausweiskarten und biometrische Ausweisfunktionen erfolgen. Um das Risiko weiter zu minimieren, sollte das Zutrittslevel je nach Position und Rolle der Mitarbeitenden gestaffelt werden. Das heißt, dass nur diejenigen Mitarbeitenden Zutritt zu kritischen Bereichen (z. B. Serverraum) haben, die diesen auch wirklich brauchen. In einem weiteren Schritt sollten alle Zutritte protokolliert werden.
Überwachungssysteme:
Zu den physischen Sicherheitsmaßnahmen gegen Cyber-Angriffe gehören auch Aspekte wie Videoüberwachung und das Einrichten von Alarmsystemen, die mit Sensoren für unbefugte Zutritte ausgestattet und mit den IT-Systemen verknüpft sind. Mittlerweile stehen auch smarte Sicherheitssysteme zur Verfügung, die IoT-Geräte zur Überwachung und Sicherung von Unternehmensstandorten nutzen.
Absicherung des Serverraums:
Die Server sollten an einem sicheren Standort untergebracht werden und der Raum sollte stets abgeschlossen sein. Nur befugte Personen mit einem legitimen Anliegen sollten Zutritt haben. Wichtig ist, den Serverstandort auch gegen äußere Einflüsse wie Feuer oder Wasser abzusichern und ein ausfallsicheres Kühlsystem zu installieren.
Physischer Schutz von Hardware und Dokumenten:
Laptops und andere Hardware sollten zu jeder Zeit gegen Diebstahl gesichert werden. Selbst bei kurzer Abwesenheit sollten Laptops und ähnliche Geräte gesperrt werden. Das Gleiche gilt für wichtige Unterlagen und Dokumente, die nach Gebrauch sicher verwahrt und sorgfältig vernichtet werden sollten, sobald sie nicht mehr gebraucht werden. Eine wichtige grundlegende physische Sicherheitsmaßnahme ist das ordnungsgemäße Absperren der Räumlichkeiten beim Verlassen des Büros.
Regelmäßige Sicherheitsaudits:
Auch bei der physischen Prävention von Cyber-Angriffen spielen regelmäßige Sicherheitsaudits eine wichtige Rolle. Bei diesen Audits werden die physischen Sicherheitsvorkehrungen überprüft, um mögliche Schwachstellen und Lücken im Sicherheitskonzept ausfindig zu machen, die Kriminelle ausnutzen könnten.
Die Mitarbeitenden spielen beim Schutz vor Cyber-Angriffen eine zentrale Rolle. Nur wenn sie für mögliche Risiken sensibilisiert sind und sich an die aufgestellten Verhaltensregeln halten, können Cyber-Sicherheitskonzepte in Unternehmen und Organisationen lückenlos umgesetzt werden.
Insider-Bedrohungen gehen nicht nur von ehemaligen oder verärgerten Mitarbeitenden aus, sondern sind oft das Resultat von Unachtsamkeit und mangelnder Sensibilisierung und Schulung. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Mitarbeitenden bei den physischen Schutzmaßnahmen gegen Cyber-Bedrohungen zu berücksichtigen und sie in das Sicherheitskonzept mit einzubeziehen. Dazu gehören unter anderem die folgenden Aspekte:
Sensibilisierung und Schulung
von Mitarbeitenden hinsichtlich der Bedeutung physischer Sicherheitsmaßnahmen und möglicher Konsequenzen, wenn solche Sicherheitsmaßnahmen nicht berücksichtigt oder praktiziert werden.
Erstellung von Richtlinien
für die physische Cyber-Sicherheit am Arbeitsplatz, wie etwa eine Clean-Desk-Policy, die Mitarbeitende dazu anhält, wichtige Dokumente und Geräte wie Festplatten oder Ähnliches nach Arbeitsende wegzuräumen.
Erinnerungen zur Vermeidung häufiger Fauxpas
wie etwa das Aufbewahren von Passwortlisten am physischen Arbeitsplatz oder das versäumte Sperren des Laptops nach Feierabend.
Richtiger Umgang mit Gästen im Büro
deren Identität eingangs überprüft werden sollte und die im Büro durchgehend beaufsichtigt werden sollten.
Vorsicht auf Geschäftsreisen und bei Remote Work
um zu gewährleisten, dass Geräte und Hardware niemals unbeaufsichtigt bleiben und bei Nichtgebrauch ordnungsgemäß weggesperrt werden.
Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und ist nicht als Beratung zu verstehen. Die CyberDirekt GmbH lehnt jegliche Haftung für Handlungen ab, die Sie aufgrund der in diesem Artikel enthaltenen Inhalte vornehmen oder unterlassen.