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Es gibt viele verschiedene Methoden, die Hacker und Cyber-Kriminelle nutzen können, um sich unbefugten Zugriff auf Daten und Systeme zu verschaffen. Eine dieser Methoden ist das Ausnutzen von noch nicht bekannten Schwachstellen und Sicherheitslücken in Anwendungen und Systemen, auch bekannt als Zero-Day-Exploit.
Was ist eine Zero-Day-Schwachstelle? Wie funktioniert ein Zero-Day-Exploit? Was sind die Gefahren für Unternehmen? Welche Schutzmaßnahmen können helfen, einen Zero-Day-Angriff abzuwehren? Dieser Artikel bietet Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Zero-Day-Exploits sind Cyber-Angriffe, die noch nicht entdeckte Sicherheitslücken in Systemen, Netzwerken, IoT-Geräten, Software-Programmen etc. ausnutzen, um sich Zugriff zu verschaffen, Daten abzugreifen oder anderweitig Schaden anzurichten.
Das Wort “Exploit” bezeichnet dabei den Softwarecode oder die Befehlsfolge, deren Ausführung zur Ausnutzung der identifizierten Zero-Day-Schwachstelle führt. Bei einer Zero-Day-Schwachstelle handelt es sich wiederum um eine Sicherheitslücke in einer Soft- oder Hardware, die durch einen Fehler beim Programmieren oder beim Konfigurieren des Systems entstanden ist.
Der Zusatz “Zero-Day” gibt Aufschluss über die Dringlichkeit dieser Art der Cyber-Bedrohung. Haben Hacker die Schwachstelle gefunden und ausgenutzt, bleiben dem angegriffenen Unternehmen beziehungsweise dem Dienstanbieter (im Falle einer Sicherheitslücke in einer Anwendung oder Ähnlichem) “null Tage”, um die Schwachstelle zu beheben.
Wenn Cyber-Kriminelle eine Schwachstelle in einem System finden, können sie diese ausnutzen, um das System zu kompromittieren. Das geschieht über Malware, die den Softwarecode enthält, der eigens für das Ausnutzen der Sicherheitslücke entwickelt wurde (auch bekannt als Exploit).
Um die Malware in das System einzuschleusen, das sie angreifen wollen, können Kriminelle verschiedene Taktiken verwenden. So können sie beispielsweise eine Spam-E-Mail an Mitarbeitende des Unternehmens verschicken, in deren Anhang die Malware versteckt ist. Oder sie nutzen Phishing, um Mitarbeitende auf eine Webseite weiterzuleiten, die mit der Schadsoftware infiziert ist.
1. Entdeckung der Schwachstelle: Ein Angreifer entdeckt eine Sicherheitslücke in einem System oder einer Software, die den Entwicklern bislang unbekannt ist.
2. Entwicklung des Exploits: Der Angreifer entwickelt einen Exploit, um die Schwachstelle auszunutzen und damit Zugang zu einem Zielsystem zu erhalten.
3. Durchführung des Angriffs: Der Angreifer setzt den Exploit ein, um in das System einzudringen. Für das angegriffene Unternehmen ist es dabei zunächst nicht möglich, den Angriff abzuwehren, da es für die Sicherheitslücke noch keinen Patch gibt.
4. Bekanntgabe des Angriffs und Reaktion: Sobald die Schwachstelle entdeckt und öffentlich gemacht wird, arbeiten die Entwickler daran, einen Patch oder eine Sicherheitslösung zu entwickeln und zu verbreiten. Je nach Schwere der Sicherheitslücke gibt das BSI eine Meldung heraus.
Zero-Day-Exploits stellen eine ernstzunehmende Cyber-Bedrohung für Unternehmen dar. Das liegt zum einen daran, dass diese Art von Cyber-Angriffen eine Schwachstelle ausnutzt, die noch gar nicht bekannt ist und für die es noch keinen Patch gibt. Zum anderen hat ein solcher Angriff ein enormes Schadpotenzial.
Mögliche Schäden durch einen Zero-Day-Exploit:
Datenverlust:
Eine Schwachstelle, über die Hacker Zugriff auf Datenbanken erhalten, kann dazu führen, dass sensible Daten (z. B. Kundendaten) und kritische Unternehmensinformationen gestohlen werden. Kommt es durch den Cyber-Angriff zu einer Datenschutzverletzung, kann das außerdem rechtliche und finanzielle Konsequenzen wie Schadensersatzklagen der Betroffenen oder Bußgelder nach sich ziehen.
Zusätzliche Kosten:
Neben möglichen Bußgeldern und Schadensersatzforderungen kann eine Zero-Day-Bedrohung weitere finanzielle Auswirkungen haben. Dazu zählen beispielsweise die Kosten für das Beheben der Sicherheitslücke und für weitere IT-Maßnahmen, die notwendig sind, um den entstandenen Schaden zu bereinigen.
Reputationsschäden:
Wie andere Arten von Cyber-Vorfällen kann auch ein Zero-Day-Exploit den Ruf des Unternehmens schädigen und so langfristige Auswirkungen auf Geschäftsbeziehungen und das Vertrauen der Kunden haben.
Betriebsunterbrechungen:
Je nach Art der Sicherheitslücke kann ein Zero-Day-Exploit zu Störungen in den Geschäftsabläufen führen. Diese Einschränkungen können wiederum finanzielle Einbußen nach sich ziehen, wenn Projekte nicht rechtzeitig fertiggestellt werden können oder anderweitig die Prozesse stillstehen.
Sicherheitslücken werden häufig nicht direkt entdeckt. Vielmehr kann es Tage oder sogar Wochen dauern, bis bekannt wird, dass ein Entwicklungs- oder Konfigurationsfehler ein Einfallstor für Hacker geschaffen hat. Das lässt Cyber-Kriminellen viel Zeit, um einen Zero-Day-Angriff zu starten. Um einen solchen Angriff zu erkennen, gibt es mehrere Möglichkeiten.
Das BSI gibt regelmäßig Cyber-Sicherheitswarnungen heraus, die vor Zero-Day-Exploits warnen. Darunter finden sich auch immer wieder Zero-Day-Schwachstellen, die Softwareprodukte und Internetdienste von großen namhaften Unternehmen betreffen. Hier sind einige Beispiele.
Unternehmen können verschiedene Präventionsmaßnahmen ergreifen, um sich gegen Zero-Day-Angriffe zu schützen. Dazu gehören unter anderem:
Regelmäßige System-Aktualisierungen und Patch-Management:
Sobald Updates für Software oder sonstige Anwendungen verfügbar sind, sollten diese eingespielt werden, um die Systeme immer auf dem neuesten Stand zu halten. Dazu gehört auch das Einspielen von Patches, um entdeckte Sicherheitslücken und Schwachstellen zu schließen, die von Hackern ausgenutzt werden könnten.
Firewall und Antivirenprogramm:
Eine Firewall gehört zu den grundlegenden Cyber-Sicherheitsstandards, die alle Unternehmen implementieren sollten. Eine Firewall überwacht den ein- und ausgehenden Datenverkehr eines Netzwerkes und schützt so vor möglichen Bedrohungen. Ein Antivirenprogramm kann helfen, über eine Zero-Day-Schwachstelle eingeschleuste Malware zu erkennen und zu entfernen.
Regelmäßige Überprüfung der Systemkonfigurationen:
Falsch konfigurierte Systeme können zu Sicherheitslücken führen. Eine regelmäßige Überprüfung der Systemeinstellungen kann helfen, Fehler rechtzeitig zu erkennen und so Bedrohungen abzuwehren.
Durchführung von Penetrationstests:
Regelmäßige Penetrationstests sind eine präventive Maßnahme, um existierende Schwachstellen in den Unternehmenssystemen zu identifizieren und schnell zu beheben.
Einsatz von Intrusion Detection Systemen:
Intrusion Detection Systeme (IDS) Systeme scannen Netzwerke, Systeme und Geräte auf verdächtige Aktivitäten und schlagen bei auffälligem Verhalten Alarm.
Endpoint-Sicherheitslösungen:
Unter Endpoint-Sicherheit versteht man das Absichern von Unternehmensnetzwerken gegen externe Bedrohungen, die über einzelne Endgeräte erfolgen. Moderne Sicherheitslösungen in diesem Bereich bieten Schutz durch maschinelles Lernen und Verhaltensanalysen, die verdächtige Aktivitäten erkennen können, bevor eine Schwachstelle behoben wird.
Einrichten einer Zero-Trust-Architektur:
Eine Zero-Trust-Architektur hilft, den Schaden bei einem Zero-Day-Exploit zu begrenzen. Eine solche Sicherheitsarchitektur minimiert die Angriffsfläche eines Netzwerks, indem sie kontinuierliche Authentifizierung erforderlich macht und das Prinzip der minimalen Rechtevergabe verfolgt. Sollten Angreifer es schaffen, eine Zero-Day-Schwachstelle auszunutzen, können sie sich nicht ungehindert im System bewegen.
Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und ist nicht als Beratung zu verstehen. Die CyberDirekt GmbH lehnt jegliche Haftung für Handlungen ab, die Sie aufgrund der in diesem Artikel enthaltenen Inhalte vornehmen oder unterlassen.